Kulinarische Reise ins Römische Reich

Grundzutaten für ein köstliches Mahl

Ab und an gelingt es: durch ein Tor zu treten und eine Zeitreise zu unternehmen – diesmal führte sie uns ins Freilichtmuseum nach Schwarzenacker. „Kraut und Römer“ hieß der Titel der erstmalig stattfindenden Morgenveranstaltung: eine gelungene und schöne Kombination aus den lebensnahen und informativen Ausführungen von Heilpraktikerin und Kräuterexpertin Gabriele Geiger zu den üppigen Würzkräutern, die im römischen Reich Verwendung fanden, den Informationen rund um Tisch und Tafel durch die Angestellten des Römermuseums Schwarzenacker und dem Tatendrang einer kleinen Gruppe Kochwilliger, die sich, in Tuniken gewandet, um die Herstellung köstlicher römischer Speisen kümmerten – und ganz ohne Mixer und neumodische Technik ein leckeres römisches Büffet zusammenstellten:

EPITYRUM – Oliven-Fenchel-Salat
MORETUM – Käse“dip“
ALITER CAROTAS – lauwarmer Möhrensalat
Außerdem Gurkensalat mit ungewöhnlichem Dressing, Soldatenbrot aus Römerschrotmehl und LUCANICAE – Bratwürstchen, die die Metzgerei Schwitzgebel in Einöd nach Original-Rezept exklusiv für das Museum und auf Nachfrage herstellt.

Begrüßt wurden die Gruppe mit selbst hergestelltem MULSUM, einem Aperitif-Getränk aus Wein, Wasser, Honig und Gewürzen wie Anis und anderen Kräutern.
Die genaue Rezeptur blieb zu unserem Bedauern das Geheimnis des Museums, so dass wir jetzt wohl selbst experimentieren werden, um den wohlschmeckenden Trunk in froher Runde kredenzen zu können.

Gabriele Geiger erzählte allerlei Wissenswertes und Spannendes zu Vogelmiere, Brennessel, Liebstöckel, Petersilie, Pfefferminze, zur – heutzutage weniger bekannten – Weinraute, auch zu typisch mediterranen Gewürzen wie Oregano, und Gewürzen, die den Weg von weither fanden, wie Pfeffer und Koriander – und wie üppig die römischen Gerichte mit diesen Kräutern gewürzt wurden – was wohl kaum den Geschmacksknospen von heute gefallen hätte.

Dann ging es gemeinsam ans Schnippeln und Schaben, Mahlen, Mörsern, Hacken und Brutzeln. Der so zubereitete Augenschmaus wurde anschließend gemeinsam aus irdenem Geschirr verspeist – andächtig einer von Gabriele Geiger vorgelesenen Kräutergeschichte lauschend.

Authentische Rezepte gibt es beim Römermuseum Schwarzenacker in deren Broschüre für einen Euro zu erstehen.
Am 22. September 2012 bietet sich übrigens eine zweite Gelegenheit, eine Zeitreise in die Römische Küche zu unternehmen.

Wir wünschen beim Nachkochen der einzelnen Gerichte BENE SAPIAT (Es möge munden).

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