Wer kennt ihn nicht, diesen Spruch.
Nach der Aufzählung des Mittagsmenüs folgt ein schräger Blick „Bäh, wie kannst du nur Erbsen servieren“ oder ein enttäuschtes „Och, ich hab mich doch so auf Nudeln gefreut“.
Es gibt jetzt mehrere Möglichkeiten, mit dieser Situation umzugehen: das eilig herbei gezauberte Essen unter Rühren in den Ausguß zu gießen (was schade wäre, denn dem Großteil der Familie würde es ja schmecken) – das Essen zwar fertig zu kochen, dann aber einzutuppern und dann zu essen, wenn der erbsenverächtende Filius gerade mal auswärts speist und das Pizzataxi anzurufen, damit nicht gemotzt und gemäkelt wird oder der Familienrat tagt am Wochenende und diskutiert und beschließt gemeinsam, was auf den Tisch kommt und jeder hält sich an diesen Wochenplan.
Option 3 wird von allen angenommen – manchmal wird gemurrt, weil Komponente X,Y,Z (man ersetze durch Erbsen, Bohnen, Kürbis) nicht besonders ankommt, aber die Jungmannschaft ist dennoch kompromißbereit, denn am Folgetag gibt es ja wieder etwas, das schmeckt.
Ein solcher Wochenplan hat folgende Vorteile: jeder kann sich auf das Mittag- oder Abendessen einstimmen wohlwissend, dass er nicht verhungern muss – und das anschließende gemeinsame Einkaufen macht auch mehr Spaß, wenn der Einkaufszettel von allen geschrieben wurde.
Eine schöne Idee ist es, die Familien-Lieblingsgerichte auf verschieden farbige Kärtchen zu sammeln:
eine Farbe für die Gerichte mit Kartoffelbeilage, weitere Farben für Reis, Nudeln.
Ob die Gerichte vegetarisch sind, Fisch oder fleischlastig sind, entscheidet der Filzstift.
Mit 8-10 Gerichten pro Kategorie ist man auf der sicheren Seite, was die Abwechslung angeht. Auf unserer Zettelwirtschaft stehen zum Beispiel:
Spaghetti Bolognese mit grünem Salat
Bandnudeln mit Zucchini
Zwergenschnitzelchen mit Reis und Karottengemüse
Nacho-Salat
Hühnchengeschnetzeltes mit selbst geschabten Spätzle und Karottensalat
Backofenkartoffeln mit Quark
Bratwurst mit Püree und Lauchgemüse
Lachslasagne mit Spinat
Kartoffelsuppe mit Wienerle und Brot
Minestrone mit Pfannekuchen
Püree, Spinat und Spiegeleier
Kartoffelpuffer mit Apfelmus und Salat
Kartoffel-Auberginen-Auflauf
Eier in Senfsauce mit Salzkartoffeln und grünem Salat
Selbst gemachte Curry-Wurst mit Pommes und Salat
Putencurry mit Reis und Gemüse
…
…
etc.
Nun wird aus jedem Farbenstapel ein Gericht ausgewählt, auf die einzelnen Wochentage verteilt und daraufhin dann der Einkaufszettel geschrieben.
Saisonale Gerichte mit Kürbis („naja, schmeckt doch gar nicht soooo übel“) werden am Wochenende spontan ergänzt.
Hilfreich ist es auch, die Kinder mit in die Essenszubereitung mit einzubinden, den Salat zu waschen und Salatsauce zu machen, Gemüse schnippeln, den Tisch decken oder einen Nachtisch zubereiten – so weiß ein jeder seine und die Arbeit der anderen Familienmitglieder in der Küche zu schätzen.