Brüssel und Brügge sind lohnenswerte Kurzausflugsziele für alle, die irgendwo in der Nähe der belgischen Grenze wohnen. Aus dem Saarland sind es nur 3 Stunden nach Brüssel und eine weitere knappe Stunde nach Brügge.
Die Belgier sind für Ihre Fritten berühmt und das nicht ohne Grund. Die vielen Frittenbuden sind legendär und durch die Bank lecker. Dabei ist die belgische Art der Zubereitung gar nicht so schwer. Der Belgier nimmt Rinderfett statt Pflanzenfett, frittiert die Pommes immer vor und lässt diese in Ruhe abtropfen bevor sie dann für jeden Gast frisch und knusprig fertig frittiert werden. Serviert wird klassisch in Papiertüten, die das Fett aufsaugen, auch wenn immer mehr Frittenbuden leider zur Plastikschale wechseln.
Eine gute Frittenbude bietet mindestens 15 verschiedene Saucen an – viele davon handgemacht. Die Saucen kosteten meist 60 Cent extra, recht happig, wenn man bedenkt, dass eine kleine Portion Fritten für ca. 1,80€ angeboten wird. Wenn man da nur Ketchup aus der Flasche bestellt, bekommt man natürlich kaum Gegenwert für sein Geld.
Wer zu den Fritten in angenehmem, nicht zu touristischen Ambiente ganz klassisch Muscheln essen will, fährt am besten mit der U-Bahn zur Station Saint-Catherine und besucht eines der vielen lokale, die sich um einen kleinen Kanal herum niedergelassen haben. Besonders bei gutem Wetter kann man wunderbar draussen sitzen. Leider sind die Restaurants in Brüssel nirgendwo so richtig günstig. Man merkt den Einfluss der vielen, gut verdienenden EU Beamten, die in Brüssel ihre Spesengelder verfuttern müssen.
Wir haben das Rugby Man 1 getestet und waren vom Essen einigermassen angetan (den Hummer meiden, der ist zu trocken, der Rest der kleinen Karte ist sehr gut, besonders die Fischsuppen). Die Preise sind allerdings, wie erwähnt, sehr saftig. Direkt um die Ecke gibt es für Fischhasser eine gute Burgerbude – Elis Gourmet Burger. Hier auf keinen Fall den 12€ teuren Meatlover-Burger bestellen. Die normalen 8€ Burger schmecken um Welten besser. Die Portion Fritten mit Sauce reicht immer locker für 2 Personen.
Neben Fritten sind die Belgier natürlich auch für Ihr Bier berühmt. Wer viele frisch gezapfte Sorten in toller Atmosphäre testen will, geht zum Moeder Lambic – nicht umsonst ein Top 10 Restaurant in Brüssel auf TripAdvisor – auch wenn es eigentlich gar kein Restaurant ist. Bier in allen Varianten von sehr eklig (GUEUZE 100% LAMBIC) bis richtig genial gut (SAINT-MONON AU MIEL – Honigbier). Zum Bier gibt es leckere geräucherte Würste, Wurst- und Käseplatten und kleinen Quiches – genug, um einen Abend und eine Nacht hier zu verbringen.
Zum oder nach dem Bier eine kleine Süßigkeit gefällig? Wie wäre es mit hausgemachten, super leckeren Bonbons. Kombinationen wie Mojito oder aber auch ganz einfach Orange oder Zitrone gibt es bei Papabubble. Auch wenn das Konzept ursprünglich aus Barcelona kommt und in vielen Hauptstädten mit Franchise Läden vertreten ist, so werden die Bonbons doch immer noch vor Ort, vor den Augen der Besucher frisch zubereitet und schmecken himmlich lecker.
Auf der Suche nach einem klassischen Restaurant, ausserhalb der Touristenzone, haben wir unseren liebsten Trick angewandt. Man fragt einfach die Raucher vor der Tür eines Restaurants, ob sie das Lokal empfehlen würden. Wenn man nicht, wie wir, zufällig auf die Mutter der Restaurant Besitzerin trifft, funktioniert dieser Trick eigentlich immer. Zum Glück hat die Mutter aber nicht gelogen, als Sie das Restaurant XXX ihrer Tochter in höchsten Tönen gelobt hat. Gute Belgisch-Französische Küche mit klassischer Waterzooi (ein Eintopf, der als flämisches Nationalgericht gilt) gibt es es Fois Gras, gegrillten Thunfisch, sehr gutes Steak und leckere Schokokuchen mit flüssigem Kern.
Meiden sollte man in Brüssel übrigens alles, was sich in weniger als 10 Minuten Laufentfernung um den Grand Place befindet. Touristisch völlig ausgeschlachtet, reiht sich ein Restaurant ans nächste und vor jedem 2. steht ein Promoter, der Touristen abfangen will. An sich schade, dass dieser wunderschöne Teil von Brüssel so verschandelt wurde.
Brügge
Ganz anders dagegen, das ca. 80 Kilometer entfernte Brügge. Berühmt geworden durch den Film „Brügge sehen und sterben“ enttäuscht die Stadt niemand. Wunderschöne Architektur, romantische Plätze und mehr Schokoladengeschäfte, als man an einem Tag besuchen könnte. Wenn man in Brügge bei Besuch stirbt, dann höchstens den „Death by Chocolate“. Die meisten Geschäfte lassen die Besucher probieren, wenn man nett und freundlich fragt und selbst wenn man dann nichts kauft, wird man nirgends unfreundlich hinauskomplimentiert.
Noch ein abschliessender Belgien Tipp. Auf den Autobahnen gilt 120 km/h und es gibt sehr viele fest installierte Blitzer :).
Das Geld gibt man lieber fürs Essen aus.