Ueber die Kartoffeln, Erdäpfel, Erd- oder Grundbirnen …
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3 Kommentare zu „Ueber die Kartoffeln, Erdäpfel, Erd- oder Grundbirnen …“
So ziemlich alles, was man vor 200 Jahren über die Kartoffel wusste und noch viel mehr (Rezepte)!,
(Meine Bewertung bezieht sich auf die urheberrechtsfreie KINDLE-Ausgabe.)
Das Buch nennt sich im korrekten Wortlaut:
Ueber die Kartoffeln, Erdäpfel, Erd- oder Grundbirnen – DEREN VERSCHIEDENE ARTEN, ANBAU UND ZWECKGEMÄßE ÖKONOMISCHE ANWENDUNG, BESONDERS IN DER KÜCHE.Aus den besten Schriften, daraus gemachten Versuchen und aus Selbsterfahrungen gesammelt und herausgegeben von G. Fr. Jacobi. – Mit einer ausgemalten Kupfertafel – Nürnberg 1818, bey Monath und Kußler
Was für eine Entdeckung!! Da veröffentlichte, im Jahr 1818 ein gewisser Herr Jacobi – Berufs wegen war der Mann zeitlebens Kaufmann, Verleger, Oberleutnant und Zollbeamter -, ein Büchlein über die Kartoffel. Kupferstiche, also Bebilderung, und Rezepte für die Zubereitung der tollen Knolle inklusive.
Für wen das Buch von Interesse ist, ist schwer zu bestimmen. Wenn ich es mir einfach machen darf, dann erzähle ich einfach einmal, warum mir dieses beinah 200 Jahre alte Büchlein mit Haushaltstipps und Rezepten so gut gefallen hat und mit Sicherheit noch oft von mir konsultiert / gelesen wird.
Zum einen: Lektüre mit dem Charme eines 200 Jahre alten, vergilbten abgegriffenen Werkes zieht mich grundsätzlich magisch an. Ich liebe kuriose, authentische alte Schriften dieser Art und komme auch mit der veralteten Rechtschreibung gut zurecht. Obwohl diese Kartoffel-Fibel eine besondere Herausforderung darstellt, denn hin und wieder sind, wie ich feststelle, auch echte Rechtschreibfehler enthalten; im Kontext sind sie im Großen und Ganzen gut erkennbar.
Schade, dass die bunte Bebilderung am Kindle nur in s/w dargestellt wird. (Ein Blick in die online-Ausgabe des Gutenberg Projektes könnte eventuell aufkeimende Neugier befriedigen. 😉
Zum anderen: Spitzenmäßig, besser gesagt hochinteressant sind dann die vielen (!) Rezepte. Nicht alle Zutaten sind so bekannt, wie man auf das erste Lesen annehmen könnte. Was sich hinter Wurzeln, Zellerie (auch Selery) oder Ey/ Eyern verbirgt erschließt sich im Kontext. Gewichte werden in Pfund und Lot angegeben. Interessante Erkenntnisse über Zubereitungsarten oder die Namensgebung unterschiedlicher Kochtöpfe/ Reinen/ Pfannen nehme ich aus diesem Buch mit.
Unter den Rezepten zum Beispiel verschiedene Aufläufe, Kartoffelsuppen und das Rezept für eine >Kartoffel-Nudel-Suppe, die man nicht leicht erkennt< ist ohnehin ein Hammer! Nach diesen Angaben kocht man nicht so leicht, das versteht sich von selbst. Doch allein die Erkenntnis in welchem Umfang die Knolle in der Küche eingesetzt wurde ist schon das Lesen wert. Dass Majoran, sowie auch gut in Kartoffelgerichten harmonisiert war damals schon bekannt. Butter kommt nicht zu knapp vor, so wie auch Rahm. Aus Kartoffeln wurde sogar eine Art Billig-Butter gemacht, also „für das Gesinde, und zum ordinären Tisch- und Küchengebrauch.“ Aus der runden Knolle konnte man einen Käse zubereiten („Kartoffelkäse“) der, ich zitiere: „daß Leute, die man von diesem Käse essen ließ, ohne ihnen die Bestandtheile vorher zu sagen, solchen von dem besten Kuhkäse nicht unterscheiden konnten.“ Von dem Kaffee, den man aus besonders keinen, gekochten, geschälten, getrockneten und dann gerösteten Kartöffelchen gemacht hat, kann man selbiges auch behaupten: „Nimmt man zu diesem Kartoffelkaffee den halben Theil eigentlichen Kaffee, so wird diese Mischung so stark und wohlschmeckend, daß man sie jedem Kaffee-Kenner vorsetzen darf. Er wird das Surrogat nicht schmecken.“
Zum Dritten: Für den Otto-Normal-Koch sicher nicht von nachahmenswerten Interesse, die Art und Weise, wie man Kartoffeln seinerzeit haltbar gemacht hat (Abbrühen/ Trocknen/ Einlagern). Wie man Kartoffelmehl zubereitet oder wie man aus Kartoffeln Branntwein brennt ist wohl eher von unterhaltsamem Interesse.
Nicht nur unterhaltsam die Erkenntnisse über den Anbau von Kartoffeln. Teils sicher überholt, teils interessant. Auf jeden Fall ausführlich und für damalige Zeiten wahnsinnig gut recherchiert und dargelegt.
Zu guter Letzt ein kurzes Fazit:
Eines der Büchlein, die ich nicht gesucht habe, doch wenn man’s dann in der Hand hat und anfängt zu stöbern kommt man nicht mehr los und genießt es. Wieder einmal ein Vergnügen mit ganz besonderem Charme.
Einen Tipp für Hobbyköche und Gemüsegärtner ist diese beinahe 200 Jahre Schrift auf jeden Fall wert!
Leseprobe:
>Durch die Abbrühung macht man die Kartoffeln auf folgende Art haltbar. Man wäscht sie rein, thut sie in einen Henkelkorb oder in einen Netzsack, dergleichen man hat Fische darinnen zu tragen, und hängt sie eine halbe Minute lang in stark kochendes Wasser. Diese…
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Wissen der Vergangenheit bewahren,
Das Buch beinhaltet eine Menge Informationen rund um die Kartoffel, welche in anderen Rezensionen schon ausführlich dargestellt wurden.
Das Buch lebt vom Charme der damaligen Sprache und vermittelt einen Eindruck der Sitten, Bräuche und Essgewohnheiten um 1818.
Man bekommt auch einen Eindruck davon, wie wichtig damals Kartoffeln für die Bevölkerung waren.
Sehr interessant und lesenswert.
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Die Kartoffel-Schnäppchen,
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